Unser Pensionssystem beruht auf einem „Generationenvertrag“. Anhand eines Umlageverfahrens sorgen vereinfacht gesagt Kinder für ihre Eltern. Im Arbeitsleben Aktive finanzieren die Pension der Inaktiven. Darunter fallen zB alte Menschen, Witwen und Waisen. Die Probleme unseres Pensionssystem sind damit zusammenhängend auf folgende wesentliche Gründe zurückzuführen:

  • Eine steigende Lebenserwartung
  • Längere Ausbildungszeiten
  • Sinkende Geburtenraten

Durch diese Faktoren liegt es auf der Hand, dass die gesetzliche Vorsorge zukünftig alleine nicht ausreichen kann. Wir können davon ausgehen, dass die erste Säule noch zunehmend mehr unter Druck kommt. Eine steigende Lebenserwartung hat für das System den Effekt, dass mehr Kapital für inaktive Personen bezüglich der Pensionen aufgebracht werden muss.

1956 waren ca. 100 Aktive für 35 Passive im  Pensionssystem zuständig. Unter „Passiven“ versteht man Pensionisten, Witwen oder auch Waisen. Unter den „Aktiven“ versteht man praktisch die Einzahler in das Pensionssystem.

Im Jahr 2015 hat sich dieses Verhältnis schon deutlich geändert. 100 Aktive mussten sich bereits um 62 Passive kümmern. Es wird erwartet, dass sich dieses Verhältnis noch deutlich verändert.

Möglicherweise ist dieses Verhältnis 2050 bereits 1:1. Wir können erkennen, dass die Finanzierung des Pensionssystems vor sehr großen Herausforderungen steht. Wie bereits dargestellt wird es wohl nur zaghaft zu positiven Lösungen in diesem System kommen. Faktisch müsste der Staat massive Mittel in das System einbringen um eine Finanzierung zukünftig sicher zu stellen.

Wie gesagt sinken auch die Geburtenraten seit einiger Zeit, was wiederum zu weniger aktiven Einzahlern in das Pensionssystem führt. Längere Ausbildungszeiten führen dazu, dass die Lebensarbeitszeit im Vergleich zu früheren Jahrzenten gesunken ist. Ausbildungen dauern heute länger und die Menschen steigen später in den aktiven Erwerbsprozess ein.  Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang die Betrachtung der Bevölkerungspyramiden für Österreich.

Die drei Bevölkerungspyramiden der Jahre 2001 und 2030 und 2050 zeigen sehr deutlich die Entwicklung der unterschiedlichen Altersgruppen. 2001 sind in der Bevölkerungsgruppe zwischen 15 und 60 Jahren noch 62% der Österreicher zu finden. 2030 dürfte dieser Prozentsatz bereits auf 54,7% sinken. Dem gegenüber steht in der Bevölkerungspyramide eine Steigerung des Anteils in der Gruppe der über 60 jährigen von 21,2% im Jahr 2001 auf 32,1% im Jahr 2030. Laut Prognosen siehe 2050 schreitet diese Entwicklung noch voran.

Wir haben in Österreich derzeit noch ein sehr gutes Pensionsniveau (auch im internationalen Vergleich). Durch die vorher beschriebenen Faktoren ist es aber kaum möglich dieses aufrecht zu erhalten.

Die Tabelle mit der Bevölkerungsprognose der Statistik Austria zeigt die erwartete Bevölkerungsstruktur für Österreich von 2011-2050. Auch bei dieser Betrachtung sehen wir deutlich, dass die Gruppe der 20–65 Jährigen von 61,7% im Jahr 2015 auf 53,4% im Jahr 2050 sinken wird. Demgegenüber stehen die Pensionisten im Alter von 65 Jahren und höher die von 18,7% 2015 auf 28,2% im Jahr 2050 ansteigen. Das würde bedeuten, dass 1 Million mehr Menschen einen passiven Pensionsanspruch (ohne in das System einzuzahlen) hätten.

Wir sehen die Problematik deutlich. Es gibt viel zu tun und wir haben Lösungen dazu. Gehen wir’s an!